Document Freedom Day 2014

Zum diesjährigen “Document Freedom Day 2014″[01] der am 26. März stattfand, schlossen sich auch die Piraten Potsdam-Mittelmark den Forderungen der Free Software Foundation[02] nach mehr Freiheit für Daten, Dokumente, Software-Quellcode und Standards an.

Politik und Verwaltung müssen konsequente offene Standards und freie Dateiformate verwenden. Darüber hinaus müssen Informationsfreiheitsgesetze so angepasst werden, dass künftig aus Steuergeldern erfasste staatliche Daten unaufgefordert und ohne willkürliche Gebührenbescheide durch die erhebenden Stelle in freien Formaten und ohne Lizenzbeschränkungen bereit gestellt werden.

Was ist ein Offener Standard?

Ein Offener Standard ist ein Format oder Protokoll, das

von der Öffentlichkeit vollinhaltlich geprüft und verwendet werden kann;

ohne jegliche Komponenten oder Erweiterungen ist, die von Formaten oder Protokollen abhängen, die selbst nicht der Definition eines Offenen Standards entsprechen;

frei von rechtlichen Klauseln oder technischen Einschränkungen ist, die seine Verwendung von jeglicher Seite oder mit jeglichem Geschäftsmodell behindern;

unabhängig von einem einzelnen Anbieter koordiniert und weiterentwickelt wird, in einem Prozess, der einer gleichberechtigten Teilnahme von Wettbewerbern und Dritten offen steht;

in verschiedenen vollständigen Implementierungen von verschiedenen Anbietern oder als vollständige Implementierung gleichermaßen für alle Beteiligten verfügbar ist.

Quelle: https://fsfe.org/activities/os/def.de.html

Offene Daten in Freien Standards bieten Menschen in einer Demokratie vielfältige Möglichkeiten der Information und Teilhabe am politischen Diskurs und ermöglichen insbesondere Journalisten neue mächtige Möglichkeiten mit Hilfe von Datenjournalismus [03] komplexe Sachverhalte anschaulich und spielerisch zu vermitteln.

Welche Möglichkeiten in der Visualisierung freier Daten stecken, zeigen Projekte wie die Visualisierung der Vorratsdatenspeicherung durch “Die ZEIT” [04], die Darstellungen zu PRISM [05] und Tempora [06] oder aber Projekte wie Wikipedia [07] sowie OpenStreetMap [08]. Allesamt wären ohne Offene Daten und Standards nicht realisierbar.

Für Brandenburg ist lobend die Open Data Initiative des VBB [09] hervorzuheben, welche freie Smartphone Apps wie Liberario [10] oder die Livekarte [11] ermöglichen.

Auch die Fluglärmkartierung durch die taz für den Großflughafen BER [12] zeigt, welches Potential in freien Daten steckt. Würden solche Daten und Visualisierungen bereits zur Planung von Großprojekten verfügbar sein, wäre ein Diskurs zwischen WählerInnen, Politik und PlanernInnen auf einem ganz anderen Niveau möglich als bisher.

Neben Information bieten freie Daten aber auch neue Wege der Partizipation, wie PIRATEN Projekte wie BERwatch [13] oder OpenAntrag [14] zeigen.

Eine moderne auf Information und Teilhabe ausgerichtete Demokratie braucht Freiheit und Offenheit für Daten.

Wenn ihr weitergehende Informationen sucht, dann schaut doch mal bei der Open Knowledge Foundation [15] vorbei und informiert Euch dort über die zahlreichen tollen Projekte [16]. Auch den re:bulica Vortrag “Open Data — und was hat das mit mir zu tun?” von Julia Kloiber und Stefan Wehrmeyer [17] können wir Euch ans Herz legen.

[01] http://documentfreedom.org/de/about

[02] https://fsfe.org/

[03] https://de.wikipedia.org/wiki/Datenjournalismus

[04] http://opendatacity.de/project/verraeterisches-handy/

[05] http://apps.opendatacity.de/prism/

[06] http://apps.opendatacity.de/stasi-vs-nsa/

[07] https://de.wikipedia.org

[08] https://de.wikipedia.org/wiki/OpenStreetMap

[09] http://www.vbb.de/de/article/webservices/open-data-initiative-berlin/15988.html

[10] https://github.com/grote/Liberario

[11] http://fahrinfo.vbb.de/bin/help.exe/dn?L=vs_mobilitymap&tpl=fullmap&tabApp=show

[12] http://opendatacity.de/project/fluglaermkarte_berlin/