Clara Zetkin schlug 1910 beim 2. Kongress der Sozialistischen Internationale in Kopenhagen vor, jährlich einen Internationalen Frauentag zu begehen.
Gleichberechtigung – im Arbeitsleben, in der Gesellschaft, vor dem Gesetz: Seit mehr als 100 Jahren machen Frauen am 8. März darauf aufmerksam, wo sie noch immer benachteiligt werden.
Doch wer hat den Frauentag erfunden?
Den ersten nationalen Frauentag beging die Sozialistische Partei in den USA am 28. Februar 1909: Frauenrechtlerinnen erinnerten an den Streik der Textilarbeiterinnen in New York, die für bessere Arbeitsbedingungen gekämpft hatten. Außerdem forderten sie das Frauenwahlrecht.
Zum ersten Internationalen Frauentag am 18. März 1911, gingen dann rund eine Million Demonstrantinnen und Demonstranten in Deutschland, Österreich-Ungarn, Dänemark und in der Schweiz auf die Straße. Ihre wichtigste Forderung: das Wahlrecht für Frauen. Denn nur in Finnland hatten Frauen zu diesem Zeitpunkt die Möglichkeit, an Wahlen teilzunehmen. Erst 1918 bekamen deutsche Frauen das Wahlrecht, Schweizerinnen erst 1971.
In den folgenden Jahren fand der Internationale Frauentag seinen Platz in der sozialistischen Bewegung. Während des Ersten Weltkrieges wurde der Tag zum Aktionstag gegen den Krieg. 1921 legte die 2. kommunistische Frauenkonferenz den Internationalen Frauentag auf den 8. März fest.
Nach der Einführung des Wahlrechtes für Frauen ging es den Demonstrantinnen um Dinge wie Arbeitsschutzgesetze, gleichen Lohn für gleiche Arbeit, Mindestlöhne, ausreichenden Mutter- und Kinderschutz und die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen. Während der NS-Herrschaft war der Internationale Frauentag als sozialistischer Feiertag verboten.
Warum gibt es den Weltfrauentag noch?
In den westlichen Ländern herrscht zumindest nach dem Gesetz Gleichberechtigung. Allerdings verdienen Frauen bei gleicher Arbeit im Schnitt weniger als Männer. In Führungspositionen in Wirtschaft, Politik und Verwaltung sind Frauen weiter unterrepräsentiert. Ein Grund für viele: die Schwierigkeit, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren.
Weitere Themen: der weltweite Kampf gegen Unterdrückung und Gewalt gegen Frauen und Mädchen, denn in vielen Ländern haben Mädchen immer noch kein Recht auf Bildung, und es wird das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung verwehrt.
In einigen Ländern der Welt – darunter viele ehemalige Sowjetrepubliken, aber auch in afrikanischen Ländern – ist der Internationale Frauentag ein gesetzlicher Feiertag.Mit Aktionen, wird an die Errungenschaften von Frauenrechtlerinnen erinnert, aber auch auf die noch bestehenden Problem aufmerksam gemacht.