Am 27.11.2013 stimmten die Stadtverordneten in ihrer Sitzung mehrheitlich dem Grundsatzbeschluss zum Bau der Teltower Marina zu. Der Plan: Belebung der Altstadt, Steigerung der Lebensqualität und die Schaffung eines Teltower Naherholungs- und Ausflugsziels. Zusätzlich sind ein Geh- und Radweg, eine Brücke über der Hafeneinfahrt geplant. Luxuriöse maritime Gastronomie und Terrassen sollen das Ganze abrunden.Eigentlich eine gute Idee, ist doch das Grundstück der Klösters Baustoffwerke, eher ein Schandfleck in der Teltower Innenstadt.
Damals waren für den Bau des Hafens 5,5 Millionen Euro eingeplant, davon kommen 1.077.400 Euro von der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) als Fördermittel. Inzwischen sei man bei 6,8 Millionen Euro Kosten für die Stadt. Die Fördermittelrichtlinien haben zur Folge, dass der Teltower Hafen höchstens 39 Liegeplätze aufweisen darf. Weiterhin kommen statt der anvisierten 700 000 Euro für den Rohbau des funktionellen Hafengebäudes (Hafenmeisterei und Gastronomie) eine Million Euro dazu, den Ausbau soll der Gaststättenbetreiber wohl bewerkstelligen.
Das bedeutet, dass der erste Spatenstich für den 1. November und die Fertigstellung im Frühjahr 2017 geplant ist. So schön es auch klingt, alles hat seine zwei Seiten:
Am 9. März wurde verkündet, dass sich die Entsorgungskosten für den Aushub des geplanten Hafenbeckens nach Abschluss der Bodenuntersuchungen um 980.000 Tausend Euro erhöhen, da das Gelände kontaminiert sei. Das bedeutet, dass vor dem eigentlichen Baubeginn 1 Million Euro „unvorhergesehen“ dazukommen.
Leider wurden auch die Teltower Bürger viel zu wenig miteinbezogen. Wesentliche Themen wurden im nichtöffentlichen Teil geklärt. Warum dürfen die Bürger nicht Vorschläge unterbreiten, warum keine Infoveranstaltung, in der das Projekt und die Pläne den Teltower Bürgern einmal vorgestellt wurden. Die Befürchtung, dass es zu einer Kostenexplosion kommen könnte und dass die Stadt das Projekt angesichts der Kostensteigerungen nicht mehr aus eigener Kraft stemmen könnte steht im Raum. (BER sollte ein mahnendes Beispiel sein) Das würde bedeuten einen Kredit aufzunehmen, was eine Erhöhung von Grund- und Gewerbesteuern, Straßenausbaubeiträgen und Mieten etc. nach sich ziehen könnte.
Momentan ist die Wirtschaftlichkeit des Hafens eher fraglich, zumal von der wichtigsten Einnahmequelle, einer Halle als Winterlager für Jachten, aktuell gar nicht mehr die Rede ist, sondern erst zu einem späteren Zeitpunkt gebaut werden soll.
Etwa 1,4 Millionen müsste der neue Hafenbetreiber für das Winterlager übernehmen. Das wäre dann die wichtigste Einnahmequelle für den Betrieb des Hafens. Da die Bootsliegeplätze jährlich nur etwa 40 000 Euro einspielen, womit sich die laufenden Kosten nicht decken lassen, würde das Winterlager ca. 137 000 Euro einspielen. Also ein weiteres Grundstück erwerben und weitere Gebäude planen …aber woher wird das Geld kommen?
Fragen um Fragen, vor allem wie viele der Teltower Bürger werden das Angebot nutzen können? Wäre nicht vielleicht ein Schwimmbad oder eine Freizeiteinrichtung eine bessere Entscheidung?
Die PIRATEN werden weiter am Ball bleiben und darüber berichten.
Und hier Bilder der Veranstaltung “der erste Spatenstich”:
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