Weltfrauentag- was ist das überhaupt?

seit ca. 100 Jahren wird der internationale Frauentag am 08.03 gefeiert. Auch wenn sich die Rolle der Frau in der Gesellschaft seit 1911 gewandelt hat, wird der Tag dafür genutzt, um auf bestehende globale Probleme aufmerksam zu machen. Das Motto des Internationalen Frauentags 2020 lautet: “Wir fairändern: #fairsorgen #fairgüten #fairteilen” (Quelle Aufruf der DGB-Frauen)
Man stelle sich vor: Bis 1958 durften Frauen ohne die Einwilligung ihres Ehemanns kein eigenes Bankkonto eröffnen; bis 1977 nicht ohne seine Erlaubnis arbeiten. Heute sind solche Zustände zum Glück kaum mehr vorstellbar. Aber es war ein langer Weg, auf dem sich Frauen ihre heutigen Rechte erkämpft haben.
“Keine Sonderrechte, sondern Menschenrechte” – nannte es Clara Zetkin 1910 auf der Zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz in Kopenhagen und dort die Einführung eines internationalen Frauentages vorschlug. Einen Vorschlag für ein konkretes Datum nannte sie nicht.


Geschichte des Internationalen Frauentags
Der Internationale Frauentag hat seine Wurzeln in der Arbeiterinnenbewegegung des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Nach dieser Zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz wurde 1912 erstmals der Internationale Frauentag gefeiert. Klar ist aber, dass in vielen Ländern ab Ende des 19. Jahrhunderts Frauen- und Arbeiterinnenbewegungen für einen einheitlichen Tag plädierten, an dem sich Frauen landes-, beziehungsweise weltweit für Gleichberechtigung, höhere Löhne und bessere Artbeitsbedingungen für Frauen sowie für ein Frauenwahlrecht und gegen Diskriminierung einsetzen.

Dieser erste offizielle Internationale Frauentag fand jedoch noch nicht wie heute am 8. März statt, sondern am 19. März.


Hauptforderung war das aktive und passive Wahlrecht für Frauen. Mehr als eine Millionen Frauen gingen an diesem ersten Internationalen Frauentag auf die Straße. Bereits ein Jahr später, 1912, nahmen Frauen in mehreren weiteren Ländern an den Demonstrationen zum Internationalen Frauentag teil:


Andere Frauenthemen in dieser Zeit waren Mutterschutz, gleicher Lohn für gleiche Arbeit sowie eine Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnkürzung.
In den 1960er- und 1970er-Jahren rückte der Kampf für das Recht auf legale Abtreibung in den Mittelpunkt,

2003 wurde beispielsweise eine bessere Bildung für Mädchen gefordert, 2004 setze man sich für die Stärkung der Rechte von Frauen in Nepal ein.
Weitere Forderungen:
Gewalt an Frauen stoppen
Frauen besser entlohnen
klare Regeln für gute Arbeit von Frauen
solidarische Mindestrente einführen
gleiche Rechte für Frauen und Männer: eine partnerschaftliche Aufteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit zwischen den Geschlechtern
Frauenquote im Parlament
sexuelle Selbstbestimmung: Paragraf 219a
1975 machten die Vereinten Nationen den 8. März zum “Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden”.

Wo ist der Internationale Frauentag ein Feiertag?
In Deutschland ist der Internationale Frauentag nur in einem einzigen Bundesland gesetzlicher Feiertag: in Berlin. Im Januar 2019 hatte das Berliner Abgeordnetenhaus einen entsprechenden Beschluss gefasst und den Weltfrauentag als gesetzlichen Feiertag in das “Gesetz über die Sonn- und Feiertage” des Landes Berlin aufgenommen.
Weltweit ist der Internationale Frauentag in insgesamt 26 Ländern gesetzlicher Feiertag:
Angola, Armenien, Aserbaidschan, Burkina Faso, Eritrea, Georgien, Guinea-Bissau, Kasachstan, Kambodscha, Kirgisistan, Kuba, Laos, Madagaskar, Moldau, MongoleiNordkorea, Nepal, Russland, Sambia, Serbien, Tadschikistan, Turkmenistan, Uganda, Ukraine, Usbekistan, Vietnam, Weißrussland